Realisierte Projekte

Welches Projekt wurde bereits von investigate! gefördert und wo wurde es veröffentlicht?

— 2012  —

Das erste Förderprojekt von investigate! ist der WDR-Fernsehfilm „Pharma-Sklaven“ der Journalisten Rebecca Gudisch und Benjamin Best. Benjamin Best wurde 2011 als CNN Journalist of the Year ausgezeichnet, Rebecca Gudisch im Jahr 2009. investigate! förderte die Recherche für die 45-minütige TV-Reportage, die am 10. September 2012 um 22 Uhr vom WDR-Fernsehen ausgestrahlt wurde. Der Film beschäftigt sich mit Medikamentenversuchen von Pharmafirmen in Entwicklungsländern. Für ihre Recherche reisten Benjamin Best und Rebecca Gudisch unter anderem für zwei Wochen nach Indien. Neben der Veröffentlichung im WDR-Fernsehen erschien ein halbseitiger Artikel von Benjamin Best und Rebecca Gudisch in der Süddeutschen Zeitung. „Pharma-Sklaven“ wurde 2012 für den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis in der Kategorie Bildung nominiert. Hier ist der gesamte Film zu sehen.

— 2014 —

2014 hat investigate! erstmals gleich drei Recherche-Projekte junger Journalisten finanziell gefördert. Die Beiträge von Köksal Baltaci, Raphael Thelen sowie Amrai Coen und Nicola Meier wurden unter anderem in Die Presse, DIE ZEIT und auf WELT.de veröffentlicht.

Der Österreicher Köksal Baltaci, Redakteur im Ressort Chronik der Tageszeitung Die Presse, veröffentlichte Mitte Mai zehn Artikel in einer Schwerpunktausgabe der „Presse am Sonntag“zum Thema „50 Jahre Gastarbeiter in Österreich„. Baltaci, selbst Sohn türkischer Gastarbeiter, war insgesamt sechs Wochen auf Recherchereise in Österreich, der Türkei und Deutschland unterwegs. In seinen Beiträgen erzählen Betroffene von ihren Erfahrungen der vergangenen 50 Jahre, von denen man in der Öffentlichkeit so gut wie nichts weiß.

Die Reportage der beiden Journalistinnen Amrai Coen und Nicola Meier wurde Anfang Juli als Dossier in DIE ZEIT und online auf ZEIT.de veröffentlicht. Sie handelt von den sogenannten „Greencard Soldaten“, lateinamerikanischen Söldnern, die für die USA in den Krieg ziehen. Das Militär bietet Migranten die Aussicht auf einen amerikanischen Pass – und damit die Sicherheit, nicht abgeschoben zu werden. Einzige Voraussetzung: Sie müssen eine Aufenthaltsgenehmigung, eine Greencard, besitzen. Aber nur wenn sie im Krieg sterben ist ihnen die amerikanische Staatsbürgerschaft sicher: post mortem. Für ihre Reportage waren Coen und Meier mehrere Monate in den USA sowie in Mexiko unterwegs.

Der Berliner Journalist Raphael Thelen setzte mit Hilfe des investigate! Stipendiums gleich zwei Beiträge um: „Melonen ernten bei 45 Grad“ wurde Mitte Juli im Wirtschaftsteil von DIE ZEIT veröffentlicht. Darin zeigt Thelen die Arbeitsrealität beim Anbau von biologischem Obst und Gemüse: Auf den Biofeldern Südspaniens werden Arbeitsmigranten ausgebeutet; unbezahlte Mehrarbeit, Urlaubsverweigerung, Strafen bei Aufbegehren und Beschimpfungen sind weit verbreitet. Sein zweiter Beitrag „Keine Grenzen kann diese Männer aufhalten“ erschien Ende Juli in Die Welt auf Welt.de. Für die Reportage begleitete Thelen fünf junge Männer, die vor dem Krieg aus ihrem Heimatland Syrien Richtung Europa flohen, fünf Wochen lang durch Griechenland, Mazedonien, Serbien und Österreich.

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